VP-Fraktionsobmann René Bickel: „Die Verantwortung beim Thema Senecura liegt sehr wohl beim Bürgermeister. Dafür müsste er aber aktiv werden.“
„Anstatt Lösungen zu suchen und als Gemeinde geschlossen aufzutreten, wie von uns bei der jüngsten Gemeindevertretungs-Sitzung eingefordert, lehnt sich Bürgermeister Staudinger zurück und betreibt Schuldzuweisungen“, zeigt sich René Bickel enttäuscht und betont: „Die Aussage, die Gemeinde habe seit der Privatisierung des Pflegeheimes keine Einflussmöglichkeiten, ist schlichtweg falsch. Beide Seiten, sowohl die Senecura, als auch die Gemeinden sind auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen. Daher würden sie sicherlich nicht gegen den Willen einer Gemeinde agieren“, ist Bickel überzeugt. Wenn man aber über Jahre als Bürgermeister nicht das Gespräch sucht, darf man sich hinterher nicht wundern.“ Man hätte genügend Zeit gehabt, als Gemeinde einen klaren Willen zu äußern.
„Wir sind davon überzeugt, dass man die damals ganz klar getroffene Vereinbarungen – zuerst Verwirklichung des Neubaus, dann die Sanierung des Altbestandes – als Gemeinde einfordern kann, zumal der oberste Vertreter der Senecura Österreich das zugesichert hat.“
Verantwortung liegt bei Bürgermeister Staudinger
Bickel: „Martin Staudinger ist jetzt seit zweieinhalb Jahren Bürgermeister und als oberste Baubehörde daher für die „Haus am See“-Pläne verantwortlich. Doch stattdessen tut er so , als ob ihn die Sache nichts angeht. Er trägt er als Gemeindeoberhaupt auch sozial für seine Harder Bewohner:innen Verantwortung. Mehrfache Anfragen unsererseits zum Stand der Situation, wurden vom Bürgermeister kurz und knapp damit beantwortet, dass eh alles passe.“
Aus Kreisen der Senecura sei allerdings zu hören, dass es immer wieder Probleme mit der Baubehörde, deren oberste Instanz der Bürgermeister ist, gegeben haben soll. Ebenso wurden Termine öfters verschoben bzw. abgesagt. „Wirkliches Engagement um unsere älteren Mitbürger:innen sieht aus meiner Sicht anders aus“, kritisiert der Harder VP-Fraktionsobmann.
Baurechtsvergabe an Senecura war alternativlos.
Und noch etwas stellt Fraktionsobmann René Bickel klar: „Es ist nicht möglich, neben der Senecura in der Wirke, die es 2019 bereits gab, als Gemeinde ein eigenes Pflegeheim am See mit dieser geringen Bettenanzahl zu betreiben. Daher stimmten damals auch 28 von 33 Gemeindevertreter:innen einer Baurechtsvergabe an die Senecura zu.“
„Zum einen beklagt sich der Bürgermeister über zu hohe operative Kosten seiner Vorgänger, kritisiert aber gleichzeitig die auch aus finanziellen Gründen notwendige Privatisierung des damaligen Seniorenhaus am See. Das ist ein unfaires politisches Spiel“, verweist Bickel darauf, dass von den über 40 Senioren- und Pflegheimen in Vorarlberg nur mehr vier in Gemeindehand sind. Das habe seine berechtigten Gründe.
Lösung im Sinne der Menschen. Jetzt!
„Gemeinsam mit Alt-Bgm. Hugo Rogginer und Alt-Gemeindearzt Paul Gmeiner war ich im Seniorenhaus am See, um mir einen Überblick zu verschaffen. Ebenso stehe ich im Kontakt mit den Bewohner:innen und Angehörigen. Diese müssen jetzt entscheiden, ob sie trotz Baulärm lieber in Hard bleiben oder in das neu errichtete Pflegeheim in Lauterach umsiedeln möchten. Wenn sie bleiben möchten, muss man jetzt rasch eine gemeinsame Lösung mit der Senecura finden. Dafür werden wir uns weiter einsetzen“, erklärt Bickel abschließend.
Foto: Vorarlberger Volkspartei